Die kleine Siedlung Kaplička (Kapellen) am Hirschstein (Starý Herštejn) war zuletzt, bis 1946, eine Einsiedelei und ein Forsthaus, das als Nr. 38 zu Neubäuhütten (Novosedelské Hutě) gehörte. Ursprünglich aber befand sich dort wohl die Klause eines Eremiten des Klosters Stockau (Pivon). Dann soll Pfarrer Steiner aus Klentsch
1692 dort eine Kapelle erbaut haben, die durch die Säkularisation 1787 beseitigt wurde. Diese alte Kapelle war der seligen Jungfrau Maria geweiht (Mariä Heimsuchung, „Visitatio beatae Mariae Virginis“) und
stand in enger Verbindung zur Pfarrkirche Wassersuppen (Nemanice). Nach der Aufhebung der Kapelle 1787 wurde zwar das
Gnadenbild nach Wassersuppen gebracht, doch gab es weiterhin eine Wallfahrt zur alten Waldkapelle. Vor allem am ersten Sonntag des Monats Juli, dem Patroziniumstag der Pfarrei Wassersuppen, zogen
Pilger zum uralten Ort des Marienheiligtums "Kapellen" hoch droben im Wald am Hirschstein.
Die Einsiedelei wurde nach 1945 abgerissen. An den einst bewohnten Ort erinnert ein Gedenkstock, der im Jahre 2008 zu Ehren des Heiligen Eustachius geweiht wurde: Das Innenbild zeigt den Schutzpatron der Jäger zusammen mit einem Hirsch und im Hintergrund den Gedenkstock
selbst, gewissermaßen in einer Spiegelung. Durch den Gedenkstock wird, auch wenn der beschreibende Text dies nicht erwähnt, darauf verwiesen, dass hier bis in die frühe Nachkriegszeit ein
Forsthaus stand. Viel wichtiger aber wäre eine Erwähnung der alten Wallfahrtskapelle, von der die Einsiedelei ja ihren Namen bekommen hatte, sowie der Bezug zur Pfarrkirche Wassersuppen
(Nemanice).